Verpackung des Weins

  20:20 Uhr 

Flaschen

Der gebräuchlichste Behälter für Wein besteht aus Glas. Es ist zwar relativ schwer, hat aber für lange Lagerdauer den Vorzug, völlig neutral zu sein und den Wein nicht zu verfälschen. Weinflaschen werden heute in einer großen Vielfalt an Formen, Farben, Dicken und Designs hergestellt. Für bestimmte Anbaugebiete haben sich typische Flaschenformen durchgesetzt, so zum Beispiel der Bocksbeutel für fränkische Weine und die Schlegelflasche für Rieslinge von Mosel-Saar-Ruwer und Rheingau.

Standardflaschenformen haben sich aber nicht nur für bestimmte Regionen, sondern auch für Weinarten durchgesetzt. Anspruchsvolle Chardonnays sowie Grau-, Weiß- und Spätburgunder werden meist in bauchigen Burgunderflaschen abgefüllt.

Bordeauxweine und andere Cuvees mit Cabernet oder Merlot als Hauptrebsorte kommen meist in hochschultrigen Bordeauxflaschen auf den Markt.

Flaschenfarbe: Licht ist ein Feind bei der Lagerung des Weines, deshalb sind viele Weinflaschen dunkel eingefärbt. Die meisten Flaschen sind grünlich (z.B. Mosel) und braun (z.B. Rheingau). Heute ist ein blaugrüner Ton häufig anzutreffen, möglicherweise eine Reminiszenz an viktorianische Zeiten, als blaues Glas besonders beliebt war.

Flaschengrößen: Die Standardweinflasche hat im allgemeinen ein Volumen von 0,75 Litern, lediglich einfachere Qualitäten werden in Literflaschen angeboten. Die gängigen Flaschengrößen sind ein Vielfaches bzw. Teil der Standardgröße von 0,75 Litern. Halbe Flaschen haben ein Volumen von 0,375 Litern, eine Magnum ein Volumen von 1,5 Litern. Weitere Vielfache der Standardgröße heißen Marie-Jeanne (2,25 L), Doppelmagnum (3 L), Jeroboam (4,5 L) und Impériale (6 L)

Flaschenverschluss

Der Korkverschluss hat sich als sehr langlebiger und dichter Verschluss bewährt. Allerdings übersteigt die Nachfrage nach diesem nachwachsenden Rohstoff das Angebot. Qualitätsmängel und steigende Preise sind die Folge. Nicht zuletzt hat das Problem des Korkschmeckers seit Mitte der 90er Jahre die Suche nach Alternativlösungen gefördert. Für einfache Qualitäten kommt der Schraubverschluss immer mehr in Mode. Allerdings stößt er in Deutschland - anders als beispielsweise in der Schweiz - immer noch bei manchem Verbraucher auf wenig Gegenliebe. Außerdem ist auch die Umrüstung der Abfüllanlagen ein Kostentreiber für manchen Winzer.

Ein ähnliches Image hat auch der Edelstahl-Kronkorken, obwohl auch er ein für kurzlebige Weine ausgezeichneter Verschluss ist.

Die Entwicklung bei den Kunststoff-Korken ist in den letzten Jahren deutlich vorangekommen. Sie werden bei Standardqualitäten immer häufiger eingesetzt. Kritik hat sich allerdings an der mangelnden Dichte und möglicher Ausspülungen von Lösungsmitteln entzündet. Daher wird von vielen Winzern der Kunststoffkorken nicht für Weine mit langer Lagerfähigkeit eingesetzt. Bei hochwertigen Weinen wird in Deutschland immer häufiger der Glasverschluss als Alternative zum Naturkork verwendet. Hier handelt es sich um ein Verschlussform, die ähnlich wie bei einer Karaffe den Wein mit einem Stöpsel aus Glas verschließt. Als Dichtung wird hier ein dünner Silikonring zwischen Flasche und Verschluss eingesetzt. Das Ganze ist mit einer Metallkapsel umschlossen, so dass man auf Anhieb nicht erkennen kann, dass es sich um einen neuartigen Verschluss handelt. Die Kosten dieser Verschlussform sind allerdings mindestens ebenso hoch wie die guter Korken. Hinzu kommen auch hier die Umstellungskosten der Abfüllanlage.

Viele Winzer experimentieren schon seit rund zehn Jahren mit alternativen Verschlussformen. Aussagekräftige Ergebnisse von Langzeitversuchen liegen allerdings noch nicht vor. Derzeit lässt sich noch nicht absehen, welche Alternative für den Naturkork sich tatsächlich durchsetzen wird.

Quelle: http://www.wein-abc.de/

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